Die Projektidee

2022 hat der gemeinnützige Verein Kulturnetz Oberes Mittelrheintal e.V., kurz K.O.M., u.a. den Ausstellungs-Parcours "Verluste. Jüdisches Leben am Mittelrhein" unter großer öffentlicher Aufmerksamkeit mit vielen Akteuren (siehe Webseite) organisiert. Nun startet das K.O.M. eine Initiative zur Bereicherung des sozialen, kulturellen und politischen Lebens im Oberen Mittelrheintal.
Ganz konkret ist unser Wunsch, einen "Raum für Freundschaft & Demokratie" aufzubauen, einen vielseitig bespielbaren Ort in Sankt Goar, wo der Dichter Ferdinand Freiligrath, 'Trompeter der Revolution', von 1842 bis 1844 gewohnt, gedichtet und bedeutende Zeitgenossen empfangen hat.
Inspiriert wurden wir zu dieser Projektidee durch die ungewöhnliche Freundschaft zwischen dem zunehmend liberal denkenden und dichtenden Freiligrath und dem konservativen Landrat Sankt Goars, Karl Heuberger. Belegt wird diese Freundschaft durch einen Briefwechsel zwischen den beiden streitbaren Denkern. Diese ungewöhnliche Freundschaft steht für die aufrichtige und bei aller Wertschätzung kritische Auseinandersetzung mit einem andersdenkenden Gegenüber. Genau ein solcher, kritischer Austausch scheint uns fundamental wichtig für ein friedliches, tolerantes, gleichberechtigtes Miteinander.

Das Koblenzer 'theater am werk' unter der Leitung von Walla Heldermann wird am Freitag, dem 23. Juni 2023, die auf unsere Initiative entstandene Inszenierung "Ferdinand Freiligrath - Trotz alledem und alledem" in der Rheinfelshalle in Sankt Goar im Rahmen eines K.O.M.-Salons aufführen. Der Eintritt wird frei sein, um den Zugang niedrigschwellig zu halten. (Spenden sind natürlich immer willkommen.)

Ferdinand Freiligrath, gemalt von Johann Peter Hasenclever (1851).
© wikipedia/gemeinfrei

Wir suchen Mitstreiter:innen

Um unsere Projektidee ins Leben zu bringen, brauchen wir Hilfe materieller ebenso wie geistiger Natur. Wenngleich unser Engagement ehrenamtlich ist, benötigen wir Spenden für Miete und eine bescheidene Ausstattung (Möbel u.ä.). Gleichzeitig bemühen wir uns um weitere Fördermittel und freuen uns über Mitstreiter:innen und Ideengeber:innen. Angedacht sind bisher eine kleine Ausstellung rund um Ferdinand Freiligrath, die Zeit des Vormärz und die Deutsche Revolution von 1848/49. Innerhalb dieser Ausstellung soll  – neben der Anfang Mai neu eröffneten Freiligrath-Ausstellung im Museum auf Burg Rheinfels  – ein Raum aufgebaut werden, der mit Workshops, Theaterinszenierungen, Lesungen, Diskussionsrunden und/oder einfach fröhliches Beisammensein genutzt werden kann. Sollten wir genügend Mitstreiter:innen für diese Idee finden, wäre auch die Gründung einer Bürgerstiftung oder eines Fördervereins zu überlegen.